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Moin Moin,
gerade zum Frühjahr kommt immer wieder die Frage auf: "Kann ich die Felge auf meinem Zafira fahren?"
Da es die unterschiedlichsten Rad/Reifen und Spurplattenkombinationen gibt und sämtliche Reifenbreiten je nach Hersteller
unterschiedlich breit ausfallen (ein 225er Reifen ist nicht zwingend genau 225mm breit!) kann man diese Frage NIE pauschal beantworten.
Egal, zu welchem Endergebnis ihr bei eurer Recherche kommt und wie eure Entscheidung letztendlich ausfällt: Bitte, tune it safe!
"Gefährliche Baumarktumbauten" sollte man deshalb gleich streichen. Aber Eins nach dem Anderem. Fangen wir doch einfach bei Schritt 0 an.
Welche Arten der "Abnahme" gibt es für mein Fahrzeug?
- die klassische ABE
(z.B. oft in Form von Winterfelgen vom Reifenhändler eines Drittanbieters ohne weitere Veränderungen am Auto)
- die Abnahme nach § 19
(z.B. die Abnahme von Fahrwerken in Verbindung mit originaler Bereifung)
- die Abnahme per Vollgutachten gemäß § 21 StVZO
(z.B. die Abnahme von Zubehörfelgen in Verbindung mit Distanzscheiben und einem Sportfahrwerk)
Hinweis für den TÜV-Prüfer, wenn ihr evtl. vorab ein paar Kleinigkeiten besprechen wollt:
Egal, ob 1.6er mit 105PS oder OPC mit 241PS. Von der Karosserie her sind alle gleich!
!!! Apropos TÜV-Prüfer. !!!
In der Regel gilt: Sämtliche Vorhaben mit einem TÜV-Mann vorab zu besprechen kostet eigentlich keinen Cent und spart später evtl. großen Ärger und einen Haufen Geld.
Ich selbst musste diese Erfahrung leider machen, deshalb habe ich wahrscheinlich auch den Drang danach, Anderen vor diesen Problemen zu bewaren. Dazu später mehr.
Welche Daten meiner gewünschten Rad/Reifenkombination muss ich also beachten? Hier eine kurze "Checkliste".
- Tragfähigkeitsindex der Felge: Ist die Felge rein vom Fahrzeuggewicht überhaupt für mein Vorhaben geeignet?
- ist die Felge evtl. sogar für mein Fahrzeug zugelassen?
- Habe ich ein gültiges Gutachten für meine Felge?
- Passt der Lochkreis?
- Kann ich evtl. adaptieren?
- Ist die Felgenbreite sinnvoll?
- Lässt sich der Felgendurchmesser unterbringen?
- Passt der Nabendurchmesser?
- ist die Einpresstiefe überhaupt ansatzweise sinnvoll?
- Welche Reifenkombination ist auf der Felge zulässig? Kann ich evtl auf den Serienreifenkatalog von Opel zurückgreifen?
- Welchen Tragfähigkeitsindex der Reifen muss ich einhalten?
- Wie hängt dieser mit der Reifenhöhe und der Reifenbreite zusammen?
- Welche Radbolzen/Muttern kann ich verwenden? Gibt es Unterschiede?
Alles das sind Fragen, die man sich INDIVIDUELL zu seiner gewünschten Rad/Reifenkombi stellen sollte. Diese kann man nicht pauschal beantworten.
Was genau ist denn am Zafira B nun so kompliziert?
Der Radkasten im Zafira B ist einfach seltsam konstruiert. Von aussen nicht erkennbar, ist er eigentlich eher "breiter als lang" gestaltet.
Hier mal stark vereinfacht:
der Zafira B in Fahrtrichtung. Die Radkästen und vor allem die Kotflügelkanten sind wuchtig weit bemessen.
Hier das linke Vorderrad im Radkasten:
Alles scheint in Ordnung, zur Kotflügelkante ist sogar mehr als genug Platz
Die Enttäuschung:
Mit gewöhnlichen Rad/Reifenkombinationen kommt man da sogar schnell an die Grenzen der Radkästen.
Das Problem liegt hier am Fußbereich und dem dort zu eng gebautem Radkasten.
Hier schleifen 8,5x18ET30 mit breit ausfallenden Reifen dann eventuell schon.
Durch Fahrwerke/Federn/Gewindefahrwerke wird es meist noch schlimmer. Ein paar Beispiele:
- Hier eine Tomason TN1 in 8,5x18 ET30 mit einem Barum Bravuris 2 in 225/40R18 und 30mm Federn von H&R und originalen Dämpfern am 1.7er Diesel Zafira B
- Das Rad schleift beim Einlenken am Fußbereich. Je nach Einfedern und Einlenken mehr oder weniger stark.
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- Opel Vectra Speedline in 7,5x18 ET41 mit 225/40R18 Barum Bravuris 2 mit 35mm K.A.W.-Federn und originalen Dämpfern am 1.8er Zafira B
- Passt noch gerade so
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- Opel Vectra Speedline in 7,5x18 ET41 mit 225/40R18 Barum Bravuris 2 mit 65mm Spax RSX Gewinde am 1.8er Zafira B
- Hier musste der Radkasten INNEN am Kunststoff bearbeitet werden, da die Kombination sonst bei Kreisfahrten innen angelegen hat.
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- Tomason TN4 in 8,5x19 ET30 mit 235/35R19 Kumho Ecsta mit ca. 50mm Federn und originalen Dämpfern am 1.8er Zafira B
- Hier war trotz vollständig ausgebautem Innenradkasten (sämtliche Kunststoffverkleidungen) nicht genug Platz zum kontaktlosem Fahren
Diese Erfahrung durfte ich leider selbst machen. Meine K.A.W.-Federn hatten sich nach 2 Jahren so weit gesetzt, dass sie ohne jegliche Vorspannung
bei ca. 50mm lagen. Eine Feder, die einfedert, kommt problemlos auf die gleiche Höhe. Lasst euch durch diese Werte also nicht beirren.
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- Barracuda Tzunamee in 8x19 ET30 mit 235/35R19 Kumho Ecsta und 30mm H&R auf IDS+-Dämpfern am Zafira B OPC
- Sehr sehr eng
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Wie sieht es mit der Hinterachse aus?
Die Hinterachse ist eigentlich völlig problemlos.
Hier als Beispiel Opel Vectra Speedline in 7,5x18 ET41 mit 225/40R18 Hankook K117 und 20mm Spurplatten (je Seite) von H&R.
Also eine "neu errechnete" ET21, die völlig problemlos einzutragen war.
An der Hinterachse ist außen wie innen also alles unproblematisch, solange man nicht mit extremen Umbauten (10x19" etc. )anfängt.
Dann könnte es an der Stoßdämpferaufnahme oder der Außenkante eng werden.
Das sind eigentlich die wichtigsten Punkte, die man am Zafira B zu beachten hat, wenn man Felgen und Reifen verändern möchte.
gerade zum Frühjahr kommt immer wieder die Frage auf: "Kann ich die Felge auf meinem Zafira fahren?"
Da es die unterschiedlichsten Rad/Reifen und Spurplattenkombinationen gibt und sämtliche Reifenbreiten je nach Hersteller
unterschiedlich breit ausfallen (ein 225er Reifen ist nicht zwingend genau 225mm breit!) kann man diese Frage NIE pauschal beantworten.
Egal, zu welchem Endergebnis ihr bei eurer Recherche kommt und wie eure Entscheidung letztendlich ausfällt: Bitte, tune it safe!
"Gefährliche Baumarktumbauten" sollte man deshalb gleich streichen. Aber Eins nach dem Anderem. Fangen wir doch einfach bei Schritt 0 an.
Welche Arten der "Abnahme" gibt es für mein Fahrzeug?
- die klassische ABE
(z.B. oft in Form von Winterfelgen vom Reifenhändler eines Drittanbieters ohne weitere Veränderungen am Auto)
- die Abnahme nach § 19
(z.B. die Abnahme von Fahrwerken in Verbindung mit originaler Bereifung)
- die Abnahme per Vollgutachten gemäß § 21 StVZO
(z.B. die Abnahme von Zubehörfelgen in Verbindung mit Distanzscheiben und einem Sportfahrwerk)
Hinweis für den TÜV-Prüfer, wenn ihr evtl. vorab ein paar Kleinigkeiten besprechen wollt:
Egal, ob 1.6er mit 105PS oder OPC mit 241PS. Von der Karosserie her sind alle gleich!
!!! Apropos TÜV-Prüfer. !!!
In der Regel gilt: Sämtliche Vorhaben mit einem TÜV-Mann vorab zu besprechen kostet eigentlich keinen Cent und spart später evtl. großen Ärger und einen Haufen Geld.
Ich selbst musste diese Erfahrung leider machen, deshalb habe ich wahrscheinlich auch den Drang danach, Anderen vor diesen Problemen zu bewaren. Dazu später mehr.
Welche Daten meiner gewünschten Rad/Reifenkombination muss ich also beachten? Hier eine kurze "Checkliste".
- Tragfähigkeitsindex der Felge: Ist die Felge rein vom Fahrzeuggewicht überhaupt für mein Vorhaben geeignet?
- ist die Felge evtl. sogar für mein Fahrzeug zugelassen?
- Habe ich ein gültiges Gutachten für meine Felge?
- Passt der Lochkreis?
- Kann ich evtl. adaptieren?
- Ist die Felgenbreite sinnvoll?
- Lässt sich der Felgendurchmesser unterbringen?
- Passt der Nabendurchmesser?
- ist die Einpresstiefe überhaupt ansatzweise sinnvoll?
- Welche Reifenkombination ist auf der Felge zulässig? Kann ich evtl auf den Serienreifenkatalog von Opel zurückgreifen?
- Welchen Tragfähigkeitsindex der Reifen muss ich einhalten?
- Wie hängt dieser mit der Reifenhöhe und der Reifenbreite zusammen?
- Welche Radbolzen/Muttern kann ich verwenden? Gibt es Unterschiede?
Alles das sind Fragen, die man sich INDIVIDUELL zu seiner gewünschten Rad/Reifenkombi stellen sollte. Diese kann man nicht pauschal beantworten.
Was genau ist denn am Zafira B nun so kompliziert?
Der Radkasten im Zafira B ist einfach seltsam konstruiert. Von aussen nicht erkennbar, ist er eigentlich eher "breiter als lang" gestaltet.
Hier mal stark vereinfacht:
der Zafira B in Fahrtrichtung. Die Radkästen und vor allem die Kotflügelkanten sind wuchtig weit bemessen.

Hier das linke Vorderrad im Radkasten:
Alles scheint in Ordnung, zur Kotflügelkante ist sogar mehr als genug Platz

Die Enttäuschung:
Mit gewöhnlichen Rad/Reifenkombinationen kommt man da sogar schnell an die Grenzen der Radkästen.
Das Problem liegt hier am Fußbereich und dem dort zu eng gebautem Radkasten.
Hier schleifen 8,5x18ET30 mit breit ausfallenden Reifen dann eventuell schon.

Durch Fahrwerke/Federn/Gewindefahrwerke wird es meist noch schlimmer. Ein paar Beispiele:
- Hier eine Tomason TN1 in 8,5x18 ET30 mit einem Barum Bravuris 2 in 225/40R18 und 30mm Federn von H&R und originalen Dämpfern am 1.7er Diesel Zafira B
- Das Rad schleift beim Einlenken am Fußbereich. Je nach Einfedern und Einlenken mehr oder weniger stark.




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- Opel Vectra Speedline in 7,5x18 ET41 mit 225/40R18 Barum Bravuris 2 mit 35mm K.A.W.-Federn und originalen Dämpfern am 1.8er Zafira B
- Passt noch gerade so

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- Opel Vectra Speedline in 7,5x18 ET41 mit 225/40R18 Barum Bravuris 2 mit 65mm Spax RSX Gewinde am 1.8er Zafira B
- Hier musste der Radkasten INNEN am Kunststoff bearbeitet werden, da die Kombination sonst bei Kreisfahrten innen angelegen hat.

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- Tomason TN4 in 8,5x19 ET30 mit 235/35R19 Kumho Ecsta mit ca. 50mm Federn und originalen Dämpfern am 1.8er Zafira B
- Hier war trotz vollständig ausgebautem Innenradkasten (sämtliche Kunststoffverkleidungen) nicht genug Platz zum kontaktlosem Fahren
Diese Erfahrung durfte ich leider selbst machen. Meine K.A.W.-Federn hatten sich nach 2 Jahren so weit gesetzt, dass sie ohne jegliche Vorspannung
bei ca. 50mm lagen. Eine Feder, die einfedert, kommt problemlos auf die gleiche Höhe. Lasst euch durch diese Werte also nicht beirren.



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- Barracuda Tzunamee in 8x19 ET30 mit 235/35R19 Kumho Ecsta und 30mm H&R auf IDS+-Dämpfern am Zafira B OPC
- Sehr sehr eng


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Wie sieht es mit der Hinterachse aus?
Die Hinterachse ist eigentlich völlig problemlos.
Hier als Beispiel Opel Vectra Speedline in 7,5x18 ET41 mit 225/40R18 Hankook K117 und 20mm Spurplatten (je Seite) von H&R.
Also eine "neu errechnete" ET21, die völlig problemlos einzutragen war.
An der Hinterachse ist außen wie innen also alles unproblematisch, solange man nicht mit extremen Umbauten (10x19" etc. )anfängt.
Dann könnte es an der Stoßdämpferaufnahme oder der Außenkante eng werden.

Das sind eigentlich die wichtigsten Punkte, die man am Zafira B zu beachten hat, wenn man Felgen und Reifen verändern möchte.
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